Sonntag, 31. Juli 2011

Saisonfinale Triathlon Regionalliga


Abseits der großen Triathlonbühnen dieser Welt fand am Wochenende das Saisonfinale der Bayrischen Triathlon Liga in Auerbach statt. Trotz regelmäßig herausragender Leistungen in den teilnehmenden Teams interessiert sich der Großteil unserer Zunft kaum dafür bzw. weiß nicht mal das es eine Triathlon Liga gibt. In den einschlägigen Foren liest man so gut wie nie darüber, nicht mal über die 1.Bundesliga, welche schon ein recht hohes Niveau besitzt. Das wird sich hoffentlich bald einmal bessern.

Daher erzähle ich heute mal eine Geschichte von gestern, über einen kleinen Verein aus einer kleinen Stadt in Oberfranken. Der ASC Kronach-Frankenwald, fulminant in die Saison gestartet, in den letzten Rennen aber um viele seiner Leistungsträger beraubt, hielt vor dem Startschuss den 6. Tabellenplatz inne. Realistischerweise konnte uns nur noch das Münchner Team gefährlich werden, welche 2 Punkte hinter uns lagen, und uns auf den 7. Platz drücken. Das Team startete in der Minimalbesetzung von vier Athleten, diese mussten auch alle ins Ziel kommen, um nicht automatisch den letzten Platz zu belegen. Einen fünften Mann, das sogenannte Streichergebnis. besaßen sie schon gar nicht mehr.

Schwimmstart im arschkalten Wasser (16,6 Grad)

Das Team aus München war sich seiner Chance bewusst und wetzte schon mit dem Messer. Der Startschuss fiel und los ging es. Unser Superschwimmer Philipp kam als einer der ersten aus dem Wasser und konnte sich sogleich in der Spitzengruppe festsetzen. Der arme krelli, welcher vorher überhaupt kein Bock auf das Rennen und seit 3 Wochen nix trainiert hat, wurde irgendwann später an Land gespült. Diesmal aber wollte er es wissen und auch endlich mal in einer großen Gruppe durch die Gegend rollen. Also verzichtete er darauf gleich zu Beginn in die Radschuhe rein zu schlüpfen und trat erstmal an was das Zeug hielt, um an die nächste Gruppe zu springen. Nach drei Kilometern konnte er sich dann auch irgendwann die Schuhe anziehen. Endlich, nach dem zweiten Anstieg, war er drin in der ersehnten RTF-Rundfahrt!! Schöner als GA1 war es, man konnte die schöne Landschaft genießen, einen kleinen Plausch mit dem Radnachbarn halten und sich entspannen.

Nach der Hälfte sah er dann plötzlich Philipp wieder, der in Führung liegend gestürzt war und nun am Straßenrand stand. Ich rief: "Philipp, was machst du denn hier!?" Er rief mir nur zu, dass er eine Panne hatte und gestürzt war. So ein Mist!! In meinen Gedanken spielten sich dramatische Szenen ab: Münchner Triathleten die gierig nach unserem 6. Tabellenplatz und den damit verbundenen 300€ Preisgeld griffen und sich hämisch ins Fäustchen lachen.

Philipp Stadter

Wohlwissend das unsere beiden übrigen Athlelten Monsieur Wolf und Klatte, aufgrund einer kleinen Schwimmschwäche bzw. mangelnden Trainings hinter mir waren, begriff ich das es nun wohl an mir lag die Münchner wieder von unserem Platz zu vertreiben. Also verließ ich wider Willen mein Wohlfühltempo und versuchte nun alles und jeden zu überholen der mir nach München oder Lederhosen aussah. Ich denke das gelang mir ganz gut. Auf dem letzten Anstieg motivierte ich ein paar Nicht-Münchner zum Mitfahren und wir sprengten die große Gruppe in der wir uns befanden. An der Verpflegungstelle kurz nach der 2. Wechselzone hörte ich niemand nach alkoholfreien Weizen anstatt Cola schreien und wusste das mein Plan halbwegs aufgegangen war, denn Münchner trinken doch immer Weizen oder?

München trägt, wie 90% aller anderen Teams, die Farbe schwarz. Da seht ihr mal wie schwer das war ;) Mich erkennt ihr hier am roten Helm.

Was ich nicht wusste war, dass sich anscheinend doch einer mitgeschlichen hatte und sich weder durch dialektischen Keuchen noch durch verräterische Ausrufe bemerkbar machte. Kurz vor Ende und an der 2. Verpflegungsstelle, als ich mir gerade einen Schwamm ins Gesicht drückte, da muss es geschehen sein. Er überholte mich unbemerkt und seine Startnummer die noch auf dem Rücken hing, verdeckte seine Teambeschriftung. Sonst hätte ich sicherlich sofort mit dem Schwamm nach ihm geworfen und mich an seine Fersen geheftet.

+++ update +++
Raik Drescher, auf den ich mich hier beziehe, hat mir soeben sein Beweisbild zugemailt, dass seine Startnummer vorne war beim Laufen. Danke Raik, wie steh ich denn jetzt hier da? Aber die Lösung ist ganz einfach, ihr müsst mal die Schriftgröße von Tahoma 11 vergrößern auf euren Trikots! Den Teamnamen muss man ja mit der Lupe suchen!! ;)

+++++

Nach ein paar Minuten im Ziel war ich dann auch sehr erleichtert als ich Philipp einlaufen sah, der anscheinend sein Rad wieder fahrtüchtig machen konnte. Dafür sah er aber auch aus wie ein Komparse bei den Braveheart-Dreharbeiten. Zerissenes Trikot, blutüberströmt und mit Öl im Gesicht als Kampfbemalung. Respekt, gut gemacht!! Irgendwann waren wir vollzählig und es ging ans Punkte addieren. München hatte die 2 Punkte gutemacht und lag nun gleichauf mit uns. In diesem Fall entscheiden die Platzziffern. Diese werden über alle Wettkämpfe addiert und wer die wenigeren hat, gewinnt.

Trommelwirbel....Trommelwirbel....
ASC Kronach-Frankenwald - ARITHNEA Team ASK München Süd

568 : 569
oleeoleoleeeloleee!!! Knapper geht es nicht mehr, was für ein dramatisches Finale, mit einem verdienten Sieger :))

http://www.triathlon-bayern.de/triathlon-liga-bayern/ligatabellen/

Neben dem ganzen Beitrag hier, möchte ich aber auch nochmal ausdrücklich erwähnen dass ich die aufgrund der Geschichte und des Duells, die Rivalität zu unseren Sportkollegen aus München natürlich etwas dramatisiert habe. Es sind alle supernette Sportler, die uns den 6. Platz aus vollstem Herzen gegönnt haben, da möchte ich nichts dran kommen lassen. Im Gegenteil wir verstehen uns blendend und ich trinke sogar ab und zu auch mal ein Weizen ;)

Unser horrendes Preisgeld investierten wir dann auch zugleich in Frauen und Trinken!! Unsere ASC-Mädels, die sich ebenfalls tapfer und mit Minimalbesetzung geschlagen haben, wollten nämlich auf der Rückfahrt alle zu McDonalds um sich Milchshakes zu holen ;)

einen schönen Start in die Woche!
krelli

Samstag, 30. Juli 2011

witzig!!!

A conversation between someone training for an Ironman, and someone not training for an Ironman.

Mittwoch, 27. Juli 2011

bessere Performance im Wettkampf - Teil 2


Captain Chaos in action
so, nun zum zweiten Teil der kleinen Serie

Training für Triathlons...
...und nicht Schwimm-, Rad- und Laufwettkämpfe. Dies wird oft übersehen. Natürlich kann man nicht aus jedem Training eine Koppeleinheit machen. Das können Australier vielleicht, aber spätestens wenn wir uns im Winter direkt vom Hallenbad mit klitschnassen Haaren aufs Rad schwingen, dann landen wir nicht im Triathlon-Olymp, sondern lediglich im Krankenbett.

Eins kann man allerdings immer ausführen, und das ist gleichzeitig auch die wichtigste Koppeleinheit, nämlich die Koppelläufe nach dem Radfahren. Die Laufmuskulatur im Wettkampf, egal auf welcher Länge, ist immer vorermüdet. Aus diesem Grund sind auch "reine" Marathon- oder andere Laufzeiten von Triathleten für Prognosen eines Triathlonlaufsplits nicht zu gebrauchen. Was aber interessant zu sehen ist, ist der Abstand der reinen Laufzeit zum Triathlon-Laufsplit über dieselbe Distanz. Je weiter diese entfernt ist, also ihr zB. 3:00 Std. im Marathon lauft und auf der Langdistanz dann über 4:00 Std. benötigt, desto mehr deutet das auf ineffektives Triathlontraining und falsches Pacen im Wettkampf hin. So ein Abstand wie eben beschrieben ist bspw. nicht normal. Die Triathlon-Laufzeiten sollten im Vergleich zu den "reinen" Laufzeiten im Bereich +5% (KD) bis max.+15% (LD) liegen. Ansonsten liegt irgendwo der Hund begraben.

Koppelläufe trainiert man am effektivsten im Wettkampf, d.h. bei unwichtigen Vorbereitungswettkämpfen. Da aber nicht alle jedes Wochenende einen Wettkampf in die Vorbereitung legen können oder möchten, müssen andere Lösungen her. Zuvor aber eine Anmerkung dazu. Wenn ihr leicht zu Verletzungen aufgrund von Überlastungen, fehlender Technik, usw. neigt, dann bitte nur mit Vorsicht genießen und lieber nicht ausführen. Denn im ermüdeten Zustand ist der Bewegungsapparat natürlich verletzungsanfälliger. Speziell bei langen Koppeleinheiten! Wenn euch aber so schnell nix umhaut, dann könnt ihr ruhig mit der Trainingskeule weiter draufschlagen.

1. Prinzipiell nach jeder Radeinheit koppeln. Je länger der Radpart, desto kürzer der Koppellauf. Nach langen Radfahrten sind oft schon 15-20min völlig ausreichend. Dieses Jahr gab es glaub ich nur drei Radeinheiten, auf die ich nicht zumindest noch kurz gelaufen bin.
2. Je lockerer das Radfahren war, desto härter darf der anschließende Lauf sein (Langdistanzler können prinzipiell immer im geplanten LD-Wettkampftempo laufen, auch im Winter)
3. Zu Laufwettkämpfen in der Nähe kann man auch mit dem Fahrrad fahren ;)
4. Nur für Fortgeschrittene: vor dem langen Lauf 1 Std. locker Radfahren, als Vorbelastung
5. In unmittelbarer Nähe zum Saisonhöhepunkt (6-2 Wochen) ruhig einmal die Woche im Training eine Wettkampfsimulation einbauen. 1-3 Std. (je nach Renndistanz) fahren + sofortiger Lauf 30min - 1,5Std. Natürlich alles in Rennintensität! Wer das macht, für den ist der eigentliche Wettkampf nur noch "Abspulen" der Trainingsleistung.

Ernährung im Rennen
Auf Sprintdistanzen kein Thema, ab spätestens 2 Std. Renndauer benötigt der Körper allerdings "sugaaa" ;)

Je schneller das Tempo, desto "flüssiger" sollte eure Ernährung sein. Beim Laufen würde ich prinzipiell nichts "festes" empfehlen, also fester als Gels, egal welche Distanz. Es gab mal vor Jahren eine Studie beim Ironman in Neuseeland, von Timothy Noakes soweit ich weiß, dem südafrikanischen Über-Scientist auf diesem Forschungsgebiet. Das Ergebnis war erschreckend simpel. Über das gesamte Starterfeld gesehen, waren die schnellsten Athleten diejenigen, die am meisten gegessen haben während des Wettkampfes. Schade dass mein Kumpel Steffen "Captain Chaos" damals nicht dabei gewesen ist, dieser hat es doch tatsächlich geschafft beim Challenge Roth 2009 ganze 40...in Worten: Vierzig Gels während des Radfahrens zu essen. Er musste beim Laufen zwar zweimal auf Toilette, war aber mit 8:32 Std. auch recht schnell im Ziel.

Ihr seht wie wichtig die Ernährung ist. Auch wenn man so fit ist wie noch in seinem Leben! Man kann sein Rennen problemlos kaputt machen oder sich unter Wert verkaufen, wenn man die Sache mit der Ernährung nicht in den Griff bekommt. Daher:

1. Im Training Ernährung testen und vor allem während hoher Belastungen! Während einer gemütlichen Radausfahrt kann ich auch Schweinshaxe mit Knödeln verdauen...
2. Sich an das Zeug, was am großen Tag X während des Rennens ausgegeben wird, gewöhnen, d.h. weit vorher bestellen und testen. Wenn ihr das nicht vertragen solltest, dann würde ich an eurer Stelle so etwas vorher wissen wollen.
3. Beim Radfahren verträgt man mehr, d.h. man isst beim Radfahren für das Laufen vor!
4. Zwingt euch zu essen, auch wenn euch nicht danach ist.
5. Gemütsänderungen, schlechte Laune, Frust, Erschöpfung kommen zu 99% von zuwenig Kohlenhydrate im Körper bzw. Kopf. Wenn ihr so etwas bemerkt, essen, essen, essen...
6. Speziell auf den längeren Distanzen, früh mit dem Essen anfangen und so viel wie geht. Wenn ihr ein Völlegefühl bekommt und nix mehr weiter essen wollt, dann habt ihr alles richtig gemacht. Kurz nur Wasser trinken bis es weg geht und dann...richtig!...weiteressen ;)
7. Auf der LD, die erste Marathonhälfte ist entscheidend, wer sich hier nicht richtig versorgt, der bricht auf der zweiten Hälfte ein.
8. Wenn ihr euch auf dem Rad übergeben musstet, da schaut es etwas anders aus. Dann muss sofort ein Notfallplan her, da jede Menge Kohlenhydrate aus dem Magen, die ihr gebraucht hättet, nun auf der Straße liegen. Eine Zeitlang einen Gang herunterschalten, Wasser und Cola (wenn möglich), wegen des unkomplexen Zuckers darin, welcher der Körper leichter aufnimmt als zB. Gels u Co. und dann wieder irgendwann auf normale Verpflegung umschalten. Leider ist nun beim Laufen ein früher Einbruch zu erwarten, also nicht zu schnell loslaufen, sonst ist umso früher "Schicht im Schacht"!
9. Auch Chuck Norris muss im Wettkampf essen ;))  

So, das reicht nun erstmal wieder. Auch wenn ich euch einiges bereits bekannt vorkommt, man muss es nur oft genug hören... ;)

Übrigens habe ich wieder einige Coachingkapazitäten frei für nächste Saison. Wer Interesse hat schreibt mir: mkrell@gmx.de oder geht auf http://www.tricamp.de/

haut rein
krelli

Montag, 25. Juli 2011

3. Anitas Swim and Run



In Gedenken an Anita Wiedemann vom Team Klinikum Nürnberg fand heuer der 3. Swim and Run am Birkensee statt. Die Startgelder gehen zu 100% an den "Mädchentreff Nürnberg".

Das ich dort am Samstag, trotz null Training in den vergangenen zwei Wochen, dabei war, versteht sich. Dank den Organisatoren der Familie Bruns und des Team Klinikum Nürnberg, war es wieder top vorbereitet. Allein oder zu zweit in einer Staffel ging es zuerst über einen 400m Kurs im Birkensee und anschließend direkt auf eine anspruchsvolle 5km Laufrunde durch den Reichswald. Da ich letztes Jahr den Laufpart übernahm, tendierte ich dieses Mal eher zum Schwimmen. Das war auch weniger anstrengend. Hannes Schmidt vermittelte mir meinen Läufer Peter, der gerade noch auf dem Rad saß und nun kurzerhand zum Birkensee kommen musste ;)


Punkt 13Uhr ging es los und ich begab mich in die Fluten. Als Tribut an alle Frankfurt-Starter zog ich mir außer meiner knappen Badehose nix an und fror mal so richtig im Wasser und vor allem danach ;) Ein paar Minuten später übergab ich dann an Peter, der nun doch nicht so locker lief wie vorher angekündigt. Nach knapp 20min war er wieder da und zu unserer Überraschung belegten wir damit sogar den 3.Platz bei den Staffeln. Das Werner Bruns dafür sogar noch Preise besorgt hatte, der Wahnsinn, wenn man den Charakter der Veranstaltung bedenkt.

Peter, Hannes & ich

Hier mal der kurze Bericht des Team Klinikums, mit allen Infos und Ergebnissen. http://team-klinikum-nuernberg.de/v03/pub/index.html?navID=de1&poolID&detailID=358&page=1&suchtxt&only=56

Eine tolle Veranstaltung die hoffentlich im nächsten Jahr noch viel mehr Teilnehmer/innen anlockt. Ich kann es nur jedem wärmstens ans Herz legen, vor allem auch Neulingen im Sport.

einen schönen Start in die Woche!
krelli

Freitag, 22. Juli 2011

back to life

damals 2007, Annahme der Hawaii-Quali in Südafrika. Der Platz wurde mir allerdings 10min später wieder weggenommen, verzählt ;)

so, am Wochenende werde ich jetzt mal wieder in ein lockeres Training einsteigen. Die letzten zwei Wochen brauchte ich einfach Erholung, speziell auch für den Kopf. Normalerweise fange ich erst wieder mit Training an, wenn ich Bock drauf habe. Was nun langsam wieder der Fall ist.

Jetzt ist nun auch erst einmal die Zeit um das Haus auf Vordermann zu bringen und sich um all die Dinge zu kümmern, die liegen geblieben sind während der letzten Monate...trotzdem werde ich mir am Sonntag vor dem Fernseher, die nötige Motivation für das Training holen :)

Viel Erfolg allen Frankfurt-Starterinnen und Startern!!

schönes Wochenende
krelli

Mittwoch, 20. Juli 2011

Frage an die blog Experten

Wie bekomme ich einen "i like" Facebook button hier auf meinen blog? 

...huii, es hat schon geklappt, danke Björn. Jetzt müsst ihr nur noch den button rechts drücken, wenn euch der blog hier gefällt. Wer Lust hat, fügt mein Konterfei auf Facebook zu seinen Lieblingssportlern dazu. Da ich nächstes Jahr allerhand coole (u.a. bundesweite) Projekte plane, freue ich mich über eure Unterstützung. Vielen Vielen Dank! :)

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Als Einstimmung für das Rennen in Frankfurt am Wochenende, das der HR übrigens komplett live überträgt, hier nochmal ein wirkliches Highlight von tri2b über das Duell des Jahres in Roth.

"krelli gegen....natürlich Quatsch, nämlich "Kienle gegen Raelert" ;) Was mir hier besonders gefällt, ist die Kombination aus fantastischen Bildern und Musik, wirklich sehenswert!

Achtet mal bei min 8:20 auf den Hintergrund. Dann wird euch auch klar, warum Andreas Raelert so schnell war. Ich weiß leider noch nicht wo der Abzweig zu der 07:41 auf der Strecke war, aber während er schon in Richtung Ziel läuft, laufe ich noch hin zum 2. Wendepunkt. Da kann doch was nicht stimmen...haha

Dienstag, 19. Juli 2011

bessere Performance im Wettkampf - Teil 1


Zielkanal Roth 2011

Nachdem ich öfters mal nach Tipps gefragt werde, wie man sich am schnellsten und leichtesten im Triathlon verbessert, habe ich hier mal ein paar meiner Gedankengänge aufgeschrieben. Es ist jetzt kein Aufsatz und eher stichpunktartig, also seht mir das nach.

Zuallererst, Leistungssteigerungen ab einem gewissen Niveau passieren fast nie schnell und vor allem auch nie leicht ;)

Was heißt ab einem "gewissen Niveau"? Einsteiger/innen erzielen oft sehr schnelle Erfolge bzw. verbessern sich relativ schnell. Ganz einfach, weil sie normalerweise von einem niedrigeren Niveau kommen.

Beispiel:
Jonglieren mit drei Bällen hat mir damals ein Kumpel in meiner Unizeit in Neuseeland innerhalb einer Stunde beigebracht, und das auf einer Party. Nun ist das Jonglieren mit drei Bällen nicht allzu schwierig, trotzdem hat es damals gereicht die Mädels zu beeindrucken ;) Sobald aber auch nur ein Ball dazu kommt, wird es extrem schwierig und zeitaufwendig. Um die Kurve wieder zu bekommen: wir gehen nun davon aus, dass wir bereits drei Bälle jonglieren können.

ein reales Selbstbild
Betrachtet eure Leistungen realistisch! Um sich wirklich immer weiter zu verbessern nützt es euch nichts, wenn ihr eure Leistungen mit schwächeren Athleten, dem Durchschnitt oder dem Gesamtfeld vergleicht. Euer Fokus sollte stets auf den Schnelleren liegen, denn dort wollt ihr ja hin, oder? Verbesserungen im Triathlon geschehen am einfachsten, wenn ihr an euren Schwächen arbeitet. Fast immer konzentrieren sich die Athleten darauf, ihre Stärken weiter zu verbessern. Das Potential liegt aber in den anderen Disziplinen! Findet euch nicht mit dem Gedanken ab, dass ihr bspw. schlechte Schwimmer/innen seid, sondern packt es endlich an.

Mir ging es in diesem Jahr so mit dem Schwimmen. Aufgrund meiner Schulter-OP im letzten Jahr konnte ich erst ab Dezember wieder ins Wasser. Und das auch nur sehr wenig. Ich schwamm wenig, konzentrierte mich aber auf Technik. So richtig mit beschwerdefreien Schwimmtraining anfangen konnte ich erst im Mai. Eigentlich viel zu spät für die Saison. Umfänge schwimmen, wie es oft hilft, konnte ich nicht. Ab einem gewissen Punkt ging es wieder auf die Schulter. Also fragte ich zwei Spitzenschwimmer. Mein Kumpel Sven Bergner gab mir den Tipp mit der Chuck Norris Schwimmbank und Michi Reiwe erstellte mir einen 6-Wochen-Notfalltrainingsplan, der es allerdings in sich hatte. Eigentlich war ich von da an nur noch am Sprinten die ganze Zeit über ;) Das Ergebnis war dann mit 54min, eine um 2min bessere Schwimmzeit in Roth als zu meiner bisherigen Bestleistung.

Neugier
Das bringt mich zum nächsten Punkt. Wie packt ihr es am besten an? Ganz einfach, fragen, fragen und nochmals fragen. Was machen die Athleten besser oder anders, die euch in den einzelnen Disziplinen immer abziehen? Orientiert euch an diesen und schaut euch ihr Training an und fragt sie einfach. Es ist kein Zeichen von Schwäche und es gibt auch keinen Grund da schüchtern zu sein. Die allerwenigsten werden euch abweisen, wenn ihr sie ehrlich nach ihrer Meinung fragt. Und wenn ja, dann sagt euch das viel über deren Charakter. Neugierig sein hat einen weiteren Vorteil. Euch gelingt es dadurch Fehler zu vermeiden, die die allermeisten Triathleten alle schon gemacht haben, und dementsprechend den eigenen Lernprozess zu beschleunigen, ohne in alle Fallen selber reingetappt sein zu müssen.

Vernunft
Die so gewonnenen Erkenntnisse gilt es dann auf die eigene Situation zu übertragen. Das heißt nicht, dass ihr Training von anderen einfach 1:1 übernehmt oder nun anstatt 3x die Woche nun sofort 6x die Woche lauft. Wählt die Veränderungen mit Bedacht. Es entwickeln sich diejenigen Athleten über die Jahre am erfolgreichsten, welche verletzungs- und krankheitsfrei bleiben.

Mögliche Verbesserungen innerhalb eines 1-Jahres-Zeitraums werden fast immer überschätzt, aber Verbesserungen innerhalb eines längeren Zeitraums von z.B. 10 Jahren, IMMER unterschätzt!

Die eigene Vernunft walten zu lassen gilt dann natürlich auch in Punkt Regeneration und Verletzungsprophylaxe. Dazu aber später eigene Punkte in Teil 2.

Spaß an Wettkämpfen
Es gibt sie immer noch, die Trainingsweltmeister. Sie verblasen einen in jeder Einheit, wenn es aber am Tag X drauf ankommt, dann laufen sie plötzlich "unter ferner liefen" ins Ziel. Es klingt etwas paradox, aber um gut im Wettkampf zu sein und sich quälen zu können, muss man Spaß daran haben! Ihr kennt es, wenn euch irgendwas richtig Spaß und Laune macht, dann läuft es einfach von der Hand und die Zeit verrinnt dermaßen schnell, dass man es kaum mitbekommt.

Um dies zu erreichen, und das habe ich erst letztens in einem Buch gelesen, finde es aber einfach absolut logisch: Habt keine Angst vor einer schlechten Leistung im Wettkampf!

Die ganze Nervosität, Angst und Anspannung vor einem Rennen gründet sich lediglich aus eurer Annahme, dass ihr am Tag X nicht performt wie immer, das irgendetwas schief geht oder schlecht läuft. Ihr habt das nötige Training geleistet, stundenlang in eisiger Kälte ausgeharrt, endlose Kacheln gezählt, warum in aller Welt sollt ihr nun nicht eure Leistung abrufen können?? Wenn man sich von diesem Gedanken befreien kann, dann steigt dadurch schon allein eure Wettkampfleistung.

Unterstützen könnt ihr den ganzen Prozess wenn ihr euren Körper den kommenden Belastungen schon weit vorher aussetzt. Das heißt, vermehrt kleinere Wettkämpfe schon in der Vorbereitung bestreiten, ohne sich über die Ergebnisse sorgen zu machen. Einfach hinradeln und starten! Es ist völlig wurscht, welchen Platz ihr belegt, es ist ja lediglich Training. Gerade wenn ihr zu den Athleten gehört, die dies nicht können, weil sie nicht in Topform irgendwo an den Start gehen wollen. Überdenkt dies einmal. Diese Athleten starten deshalb nicht, ganz einfach weil sie Angst haben die "vermeintlichen" Erwartungen der anderen nicht zu erfüllen! Was soll das für ein Grund sein? Nehmt euch nicht zu wichtig, niemand interessiert es was ihr in der Vorbereitung für Ergebnisse habt. Und wenn, dann werden diejenigen spätestens zum Saisonfinale eine Überraschung erleben ;)

Außerdem solltet ihr, und ich weiß das mögen viele nicht, im Training auch mal richtig Druck machen, d.h. einfach mal ein paar Stunden (je nach Zieldistanz) im Wettkampftempo unterwegs sein. Anfangs ist es hart, aber der Körper gewöhnt sich dran. Es gibt keine wirkungsvollere Methode um das Selbstvertrauen vor wichtigen Rennen zu stärken, wenn man weiß, dass man die Zielgeschwindigkeiten bereits im Training locker abspulen konnte.

Mark Allen, der 6fache Hawaiisieger hat einmal gesagt: "Ich trainiere in der Vorbereitung auf Hawaii so hart, dass mir der eigentliche Wettkampf wie eine Sonntagsausfahrt vorkommt. Bis zum Laufkilometer 21 sehe ich den Tag als eine meiner langen Trainingseinheiten, erst ab km 21 beginnt der Wettkampf."

haut rein!
krelli

Montag, 18. Juli 2011

Ligaeinsatz Ingolstadt



Dieses Mal mussten am Sonntag alle Reservisten ran. Zu meinem Glück war dies auch die einzige olympische Distanz der gesamten Saison, und das eine Woche nach Roth. Eine Sprint wäre mir lieber, weil schnell wieder vorbei gewesen.

Nachdem am Abend zuvor Männerabend war, erwachte ich Sonntag früh nach nur ein paar Stunden Schlaf, mit staubtrockenen Mund, starken Kopfschmerzen und super Laune. Diese verbesserte sich dann sogar noch als es am Start hieß, alle dürfen im Neopren schwimmen, außer wir natürlich, die Liga. Yeah, da freute ich mich wie ein Schnitzel!

Im saukalten Wasser ging es dann auf meinen ersten gemütlichen Wettkampf der Saison. Nach einer "fantastischen" Schwimmzeit von 25 min und behangen mit Algen, kam ich zu meiner absoluten Verblüffung nicht mal als erster aus dem Wasser ;) Im Gegenteil, wo waren die alle hin? In der Wechselzone spielte "das Lied vom Tod" aus den Musikboxen und der Wind trieb Heuballen über die verlassenen und einsamen Wege :)

Auf dem Rad lief es dann sogar erstaunlicherweise ganz passabel und ich konnte mir das "anscheinend" sehr flache Umland von Ingolstadt anschauen. Kein einziger Höhenmeter weit und breit verdarb mir meine Kurbelfrequenz. Die Stimmung in den Dörfern war gut und ich initierte durch mein aktives Anfeuern garantiert mehr "la-ola" Wellen als die gesamten Pulks vor mir zusammen ;)

Nach 1:02 Std. raus aus den Radschuhen, eine gelbe Karte wegen fehlender Nummer, und rauf ging es auf die Laufstrecke. Hier war dann allerdings tote Hose. Auf dem komplett geschotterten und etwas langweiligen Parkour beschränkte ich mich dann aufs nach Hause kommen. Nach 41 min und 2:12 Std. lief ich im letzten Drittel durch das schicke Zieltor und war froh das es hinter mir lag. Wir belegten diesmal leider den letzten Platz in der Teamwertung, aber so ist es halt, wo Licht ist, da fällt auch Schatten ;) Unseren ASC-Mädels erging es da schon deutlich besser.

Andi wurde im normalen Rennen zweiter, hinter Faris al-Sultan. Die anderen Nürnberger Jungs kamen ebenfalls auf guten Positionen ins Ziel. Lukas wurde fünfter und Sebastian glaub ich achter. Mein Athlet Jan verbesserte sich in seinem zweiten Rennen überhaupt um über sechs Minuten auf 2:22 Std. Hier nochmal mein Glückwunsch an alle!!

schönen Start in die Woche!
krelli

Samstag, 16. Juli 2011

nicht vergessen: heute ab 14Uhr "ITU Weltcuprennen Hamburg" live im ZDF

Außerdem:

krelli in Gefahr
Ich habe erfahren dass ich am Sonntag beim Ligarennen in Ingolstadt starten muss, und das eine Woche nach Roth. Zu aller Freude auch noch eine komplette olympische Distanz...juhee
Naja, da wird es wohl nicht viel zum jubeln geben, zumal wir Samstag Abend Männerabend haben ;)

schönes Wochenende!
krelli

Donnerstag, 14. Juli 2011

Rennvideo Challenge Roth

...so, heute drei Beiträge, jetzt bin ich aber ins Wochenende entlassen ;)

Viel Spaß mit dem Video von triaguide.tv in voller Länge (coole Radaufnahmen, mitten hinter den Profis her, durch die tobende Menge)

Motivationsvideo: Trainingstag mit Jan Frodeno

plattikowski


1. Runde am Solarer Berg

...so ungefähr fühle ich mich seit Sonntag. Heute geht es allerdings schon wieder besser und ich bin wieder erstaunlich gut drauf.

Gestern noch hatte ich Elephantenwaden, die doppelt so dick waren wie sonst. Dank der Massagen von meinem Spitzenphysio Stephan, sind sie jetzt allerdings wieder gazellengleich :) Mein Trikottattoo wird wohl mindestens bis zum nächsten Sommer halten, obwohl ich am Sonntag sogar Sonnencreme drauf hatte. Außerdem habe ich Hunger wie ein Bär, der aus seinem Winterschlaf erwacht. Ich könnte den ganzen Tag essen, komischerweise gelüstet es mich auch nur auf ungesunde Sachen.

In diesen Tagen muss man einfach auf den Körper hören und ihm geben was er will, also Gummibärchen, Döner und Bier...vielleicht nicht in dieser Kombination ;)

letzte Taperwoche vor Roth
Das Training der letzten Woche habe ich nicht mehr protokolliert, es glich eher lediglich einer leichten Bewegungstherapie. Die letzte Schlüsseleinheit war am Dienstag vor dem Rennen. Dreißig Minuten Vollgas auf dem Rad und abschließend maximal Laufen auf 15 Minuten. Anfänger sollten hier allerdings vorsichtig sein, da ein so entstandener Muskelkater u.U. sogar bis zum Renntag anhalten kann, und das ist natürlich nicht Sinn der Übung.

Die Einheit dient dem Ausspülen der letzten Glykosereserven und auch nochmal als Muskelreiz, um die Form nicht zu sehr absacken zu lassen. Anschließend zwei Tage hauptsächlich Eiweiss essen, damit der Körper in eine Art Glykogenmangel gestresst wird. Achtung, man kann sich sich platt und müde fühlen. "Er" ist davon dann so geschockt, dass er, wenn ihr ab Donnerstag abend bis zum Renntag wiederum hauptsächlich nur noch Kohlenhydrate esst, diesmal sogar noch mehr Glykogen einlagert als vorher. Nur aus dem Grund, weil "er" Angst hat, es kommt demnächst nochmal zu einem solchen Mangelzustand, denn er LIEBT Kohlenhydrate zur Energiebereitstellung!! ;) Aus diesem Grund erhöht die sogenannte "Saltins-Diät" auch die Leistungsreserven des Körpers für den Renntag, er ist länger in der Lage Energie aus seinen eigenen Speichern bereit zu stellen.

Nach der Einheit am Dienstag bringe ich ebenfalls den Muskeltonus heraus aus dem Körper (Sauna, Massage, Dehnen), damit die Muskeln sich komplett erholen können. Ab Donnerstag nachmittag allerdings, muss man den Muskeltonus wieder aufbauen (kurze Sprints, kleine Trainingseinheiten mit kurzer Wettkampfbelastung und Kälte), denn sonst sind sie am Wettkampftag nicht 100% leistungsbereit.

Insgesamt waren es wohl 6-7 Std. Training in der Taperwoche.

gute Erholung!
krelli

Dienstag, 12. Juli 2011

Hier noch drei Videos vom Sonntag

dank an Matze!

Video 1: ich nenne es mal "in der Ruhe liegt die Kraft"



Video 2: "missing in action" (meine Mütze hängt nicht absichtlich auf Ghetto-Style, das war die Helferin im Zelt ;)



Video 3: Zieldurchlauf "der sterbende Schwan"

Sonntag, 10. Juli 2011

8:49 in Roth!

Danke für die Bilder Steffen und Bernhard

Ich bin gerade bei km 26 als der Kommentator auf der Tribüne mich ankündigt: "und dort ist unser krelli aus Nürnberg...und er ist auf Kurs für 8:39 Std." Yeah, Schultern raus und mit stolz geschwellter Brust an den Zuschauern vorbei. Ein paar 100 Meter vor mir läuft Bernd Eichhorn, der Profi aus Roth und ich bin bald dran!

Aber beginnen wir von vorn. Pünktlich 6:30Uhr fällt der Startschuss am Kanal in Hilpoltstein. Der Start verläuft gut, bis auf einen Schlag ins Gesicht überstehe ich die ersten Keilereien unbeschadet. Mit gutem Gefühl schwimme ich um die Wendeboje und weiß dass ich nicht langsam unterwegs sein kann. Kurz vor Schluss komme ich in eine größere Gruppe und steige nach 54 Min. aus dem Wasser. Mein erster Gedanke: Danke Chuck!!! (für alle die nix damit anfangen können, ein paar blogs zurück gehen ;) Und das nach drei Wochen Training mit Chuck. Was passiert dann erst wenn ich den ganzen Winter im Keller mit ihm eingeschlossen bin?? An diesem Punkt fühlte ich mich jetzt schon, als hätte ich das Rennen gewonnen. Letztes Jahr konnte ich keinen einzigen Meter schwimmen und laborierte lange an einer Schulter-OP. Ich war mir nie sicher ob ich überhaupt wieder an meine alten Zeiten anknüpfen kann.


Rauf aufs Rad und erstmal mit viel zu hohen Puls los. Nach 30 Min. konnte ich mich dann wieder beruhigen und kurbelte die erste Radrunde relativ gemütlich vor mich hin. Irgendwann stellte ich fest, dass ich hinter mir eine ganze Entourage fröhlich durch die Gegend zog. Am Kalvarienberg entledigte ich mich meiner Anhängerschaft und fuhr immer näher an Chrissi Wellington heran. Das erste Mal Solarer Berg war wieder saucool. Oben stellte ich einen 170er Puls fest, mal wieder nicht gemerkt wie man scheinbar mühelos den Berg hochrast, vorbei an meinen Supportern. Anfangs der zweiten Runde fahre ich auf Chrissi auf und sehe dass sie von einer riesigen Gruppe begleitet wird. Das war mir dann wirklich zu blöd und ich fuhr vorbei und versuchte meinen Abstand auf 1-2 Min. auszubauen. Dieses Vorhaben kostete mich aber verhältnismäßig viel Energie, im Nachhinein betrachtet. Beim zweiten Mal Kalvarienberg überholte sie mich dann wieder, diesmal aber völlig allein. Ab hier war bei mir dann aber etwas die Luft raus und ich ließ den Puls unten und rollte "gemütlich" bis in die zweite Wechselzone. Nach 4:40 beendete ich das Radfahren und lief dem abschließenden Marathon entgegen.


Die ersten 3-4 Kilometer kam ich ganz schwer in den Tritt rein und musste wirklich beißen. Angekommen am Kanal ging es dann aber deutlich besser. Ich ließ meinen Teamkollegen Silvester vorbei und blieb hinter ihm in Schlagweite. Ab Kilometer 6 bekam ich auf einmal die "Vibes" und lief bester Laune und mit Rock auf den Ohren am Kanal entlang. Die darauf folgenden Kilometer flogen nur so an mir vorbei! Silvester musste ich dann leider auch irgendwann hinter mir lassen. Bei km 24 waren sie dann alle da, ich wurde lautstark von meinen Eltern, Großeltern, Freundin, Brüder und vielen mehr an der Strecke unterstützt, danke! Die gesamte Strecke entlang habe ich auch wahnsinnig viele Male "krelli, du schaffst das" o.ä. gehört, es war wirklich ein Traum. So ungefähr muss es sich beim Fußball anfühlen den Heimvorteil zu haben. Bei km 28, es lief gerade der Michael Jackson Mix, überlegte ich mir kurzzeitig ob ich für die tobende Menge den "Moon-Walk" andeuten sollte ;) Alles in allem, ich war genau auf Kurs.

Bei km 30, kurz nach der 2. Wende oben an der Brücke deutete sich dann allerdings an, was mich bis zum Schluss begleiten sollte. Aus heiterem Himmel bekam ich einen Krampf im hinteren Oberschenkel und Wade. Ich war völlig baff, einen Krampf im Wettlampf hatte ich noch nie!! Wieder los humpeln und weiter. Leider kam er dann in immer kürzeren Abständen wieder. Bis zum Schluss musste ich so öfters mal anhalten und dehnen. Naja, so verlor ich schon ein paar Minuten und auch noch zwei Plätze im Gesamtklassement. Stinksauer auf mich selber lief ich so die letzten Kilometer bis ins Ziel. Es wäre unrealistisch zu sagen, dass mich dies meine komplette Zeit gekostet hat, es werden wohl eher lediglich eine Handvoll Minuten gewesen sein. Aber in dem Moment fühlt es sich wie eine Ewigkeit an.

Dadurch kam ich auch ein bisschen aus dem Tritt. Sicherlich hätte ich gestern zum Schluss auch keine 8:39 Std. mehr erreicht. In 03:11 beendete ich letztendlich den Marathon. Gefreut habe ich mich trotzdem im Ziel und war zufrieden mit meiner Leistung, natürlich war es auch schön eine "4" an zweiter Stelle der Zielzeit zu sehen ;)

Am Schluss wurde ich gleich noch zu meiner ersten Doping-Kontrolle gebracht. Eine interessante Erfahrung direkt vor Leuten pinkeln zu müssen. Obwohl ich das erstmal natürlich nicht konnte, so dehydriert wie ich war. Nach zwei Flaschen Apfelschorle "lief" es dann aber wie am Schnürchen...haha

ein schöner Tag!
Jetzt erstmal Party und Fast-Food all day long!!!

krelli

P.S: natürlich darf man bei der ganzen Feierei nicht den tragischen Tod des Staffelschwimmers aus Forchheim vergessen. Ich habe es erst abends nach dem Rennen erfahren. Wenn ihr die Person oder die Familie kennt, sprecht euer Beileid aus. Habt in dieser Hinsicht keine Berührungsängste. Nichts wäre schlimmer als den Eindruck zu erwecken, dass es niemand mitbekommen hat oder interessiert.

Freitag, 8. Juli 2011

Rock`n Roth!!

So liebe Freunde, am Sonntag ist es mal wieder soweit und eine Langdistanz steht vor der Tür.
Heute nochmal Rad putzen und ab geht es um 06:30!!


Ich fühle mich gut und zum ersten Mal auch richtig ausgeruht :) Wenn ihr Lust habt, ich freue mich immer über lautstarke Unterstützung, das hilft mir speziell beim Laufen. Ihr erkennt mich am weißen GfK Oberteil (dem einzigen der gesamten Veranstaltung) und auch an der Nummer 41 ;)

Ich schwanke zwischen zwei Rennstrategien:

1. meine Sub-9 habe ich bereits, also mehr Risiko, sprich auf dem Rad
2. oder aber (eher wahrscheinlich), alles auf den Marathon zu werfen

Ich lasse mich überraschen ;)
bis Sonntag!

Dank an die Unterstützer
Hier wird es auch noch einmal Zeit mich bei den Leuten zu bedanken, die mich jederzeit unterstützen und mir damit so viel ermöglichen. Ich weiß es zu schätzen, danke euch!! (die Reihenfolge hat natürlich nix zu sagen, irgendwo muss ich anfangen ;)

Meine Julia, Eltern, Geschwister, Verwandte, Trainingskollegen und alle übrigen Supporter
Bernhard von der GfK
Meine Firma natürlich im Ganzen, die GfK
Jörg Brummer vom Bike Imperium
Rico und das komplette HaiBike Team
Tobi und Judith von Tricamp

Hannes Schmidt und das Arndt Team
Stephan für die magischen Hände des besten Physio
Robert Kellermann, Thomas Graf, meine Vereine, der VFL Nürnberg, ASC Kronach-Frankenwald
Frank, Anna und dem kompletten spomedis Team (für die Geduld, dass ich immer noch am zweiten Buch schreibe)

Mirko, Blei, Luke und der BePo
Bennie und meine Idole und Vorbilder mit denen ich am Sonntag auf der Startlinie stehe

krelli

Dienstag, 5. Juli 2011

Playlist für Sonntag


Dieses Jahr werde ich zum ersten Mal zum Laufen eine MP3 Sonnenbrille beim abschließenden Marathon tragen. Bei Challenge Rennen ist dies ja im Gegensatz zu anderen Rennen ausdrücklich erlaubt.

Im Endeffekt laufe ich 99% meiner Einheiten mit Musik, ich nehme nun an, dass es mir vielleicht auch hilft im Wettkampf einen guten Split hinzubekommen. Auf der Langdistanz geht das sogar, da ist ja das Lauftempo relativ gemütlich. Auf kürzeren Strecken ist es eher nervig nach einer Weile und lenkt ab.
Aber am Sonntag wäre das ok, eine Ablenkung zwischen den langen und einsamen Kilometern ist da genau das Richtige.

Jetzt überlege ich mir nur noch, wer alles mit muss:
Foo Fighters
Billy Idol
Black Rebel Motorcycle Club
Pacifier
Queens of the Stoneage
Nine Inch Nails
Moby
Prodigy

weitere Ideen??

Grüße
krelli

Montag, 4. Juli 2011

Tapering Training letzte Woche

zum Vergrößern anklicken

Letzte Woche begann meine Tapering Phase. Drei Schlüsseleinheiten standen auf dem Plan. Kurz gesagt, koppeln im Wettkampftempo. Mittwoch und Freitag hat auch super geklappt, nur gestern hatte ich einen Platten und mir war danach so kalt als ich zuhause ankam, dass ich nix weiter gemacht habe. Die Zeit zwischen den wichtigen Einheiten füllte ich mit Schwimmen, auch eher im flotten Tempo.

Viele setzen Tapering mit Erholung gleich. Ganz so einfach ist es aber leider nicht. Je nachdem wie viel ihr trainiert, desto länger müsst ihr tapern. Angenommen es gibt Leute die 40Std./Woche trainieren, die dürfen dann auch bis zu vier Wochen tapern. Unsereins mit 10-20 Std. /Woche, dort reichen zwei Wochen völlig aus, bei der unteren Grenze auch eine Woche. Solltet ihr nur ausruhen, seid ihr zwar völlig erholt, verliert aber auch Form! Daher fährt man im Allgemeinen den Umfang runter, aber behält die Intensität bei, bzw. steigert sie nochmals leicht. Besonders in der ersten von zwei Tapering Wochen sollte man noch einmal eine Formzuspitzung "provozieren", in der darauffolgenden Woche kann man dann "ausruhen".

Fortgeschrittene können von Dienstag bis Donnerstag abend auch eine Saltin-Diät durchführen, die ich allerdings nur in gemäßigter Form durchlaufe, und dann ab Donnerstag abend Glykogen-Speicherung betreiben. Je nachdem was für ein Typ ihr seid, bringt euch das 15-45min extra (Eigen)Treibstoff für den Wettkampftag. Nicht viel, werdet ihr denken, aber in Kombination mit den zugeführten Gels und Drinks ergibt das schon eine passable Menge.


Dorian beim Ironman Klagenfurt
Abseitz des neuen Weltrekordes gestern beim Ironman Austria (Marino Vanhoenacker in 07:45:55), absolvierte mein Sportkollege Dorian Wagner aus Allersberg seinen ersten Ironman in 08:37 Std. An dieser Stelle nochmals Glückwunsch zu der Leistung, alle Hüte ab!!

haut rein!
krelli