Donnerstag, 27. Juli 2006

Challenge Roth 2006

hier noch ein alter Bericht von meiner ersten Langdistanz in Roth, oh mann wie schön war doch das erste Mal ohne irgendwelchen Druck :) (Auf dem Bild begleitet mich Moritz bei km 32, ich war so fertig dass ich nicht mal mehr reden konnte)

Da dies meine erste Langdistanz war, werde ich meinen Bericht ausführlich schildern und auch meine Gefühle beschreiben, es kann also etwas länger dauern.Zu allererst möchte ich sagen, dass jeder teilnehmende DJKler sich großartig geschlagen hat und abgesehen von unerklärlichen Zeitstrafen wohl auch seine Wunschzeiten bzw. Traumzeiten erreicht hat. Ohne das Beisein von den anderen Vereinsmitgliedern, meinem fantastischen Fanclub und auch einigen angereisten DJKlern hätte ich mich nicht zum Durchhalten motivieren können. Vielen Dank für die Unterstützung!

Meine Aufregung hielt sich bis zum Vorabend noch in Grenzen, stieg dann aber ins unermessliche als ich früh zum Schwimmstart eintraf! Die ganzen fitten und teilweise auch alten Hasen zu sehen, machte mich schon sehr nervös. Beim Schwimmstart war ich ziemlich weit vorn in der Reihe und als der Startschuss gefallen war vergaß ich meine komplette Schwimmtaktik und legte, wie immer eigentlich, viel zu schnell los. Ich erinnerte mich an Jürgens Rat und heftete mich an einen meiner Meinung nach schnellen Schwimmer und verfolgte ihn eine ganze Weile. Ich bin mir ziemlich sicher dass ich irgendwann auch andere verfolgt habe, auf alle Fälle habe ich die ganze Zeit versucht im Schwimmschatten zu schwimmen. Natürlich will man es den „anderen auch zeigen. Kurz vor dem Ende war ich so fertig dass ich dachte, den Rest nicht überstehen zu können. Aber es lief so gut und das Gefühl meines Neos machte den Schwimmpart einfach nur geil.

Dementsprechend motiviert stürzte ich mich mit zitternden Armen auf mein Rad und machte mir auch gleich meine Sonnenbrille kaputt. Wie ich nach 130km Radfahren bemerkte, hatte ich nur noch das rechte Glas im Gestell und keiner hat mal irgendwas gesagt, deshalb war meine Sicht auch die ganze Zeit so komisch :-) Ich schmiss sie dann weg und fuhr ohne weiter. Die erste Radrunde war einfach nur geil, so viel Spaß hat mir Wettkampf noch nie gemacht. Der Solarer Berg war der Hammer, ich bog um die Ecke und dachte mir „Oh mein Gott, so viele… Dort waren dann auch meine Familie und Freunde die den ganzen Moment noch schöner gemacht haben. Am Anfang der 2. Runde holte mich dann die Realität ein und ich hatte einen ziemlichen Hänger. Als mich Jürgen bei km 120 eingeholt hatte war wohl der Tiefpunkt erreicht und ich dachte mir die ganze Zeit, nur nicht zuviel Zeit verlieren. Einige Zeit und viele Gels später ging es mir wieder besser und hielt glücklicherweise bis zum Wechsel an. Ich hatte noch nie soviel auf dem Rad gegessen wie an diesem Tag, teilweise musste ich die ganze Zeit aufstoßen und hatte Bauchschmerzen, aber ich wollte unbedingt den viel gefürchteten Hungerast vermeiden (den ich schon längst bekommen hatte ;). Die Zeit auf dem Rad ging vergleichsweise schnell um, obwohl ich mir manchmal doch dachte; „ach du scheiße, jetzt noch mindestens 6 Stunden bis zum Ende.
Die ersten Laufkilometer liefen sehr gut, ich musste mich zeitweise bremsen nicht zu schnell zu laufen, als ich Jürgen wieder eingeholt hatte, ging es mir sogar noch besser. Das war ein richtiger Motivationsschub gewesen. Für ihn aber anscheinend auch, denn viel weiter weg von ihm kam ich bis Kilometer 28 nicht. Aber noch nicht so schnell… es lief super bis Kilometer 15, dann schlich sich langsam das Elend in mir ein. Ich dachte jeden Meter ans aufgeben, die Kilometer wurden immer länger, teilweise kamen ewig keine Kilometertafeln und ich war echt am verzweifeln. Das einzige was mich am durchhalten hielt, war der Gedanke an meine ganzen Unterstützer und die „beiden im Nacken. Es gab Momente in denen ich einfach vor mich hinfluchte und mich fragte, warum ich dass überhaupt mache. Ich will noch erwähnen, dass mich Gregor durch seine tolle Geste bei km 30 tief beeindruckt hat und mir es ab dann auch wieder besser ging. Die letzten Kilometer konnte ich sogar noch mal zulegen um den unglaublich zähen Jürgen fernzuhalten. Das Einlaufen war wieder geil, jeder rief; „genieß es und du hast es geschafft, ein tolles Erlebnis, dass ich dann erst viel später auf dem Weg nach Hause realisiert habe.Vielen Dank an meinem Trainingspartner Gregor, für die wichtige und richtige Vorbereitung, auch wenn es manchmal hart war, so hat sich doch alles am Ende bezahlt gemacht! Vor allem für die neuen, aber auch für manch alteingesessenen: Gregor ist ein sehr guter Ansprechpartner für Trainingspläne und Langdistanzvorbereitung, ohne ihn hätte ich mein völlig ungeeignetes Trainingspensum durchgezogen und viele Anfängerfehler gemacht, die mir so erspart geblieben sind, und wäre in der 2. Radrunde umgekippt. Dennis, danke dass du mich zu diesem Sport gebracht hast und mir als Vorbild gedient hast.