Sonntag, 30. September 2012

Warum nur Sebastian Kienle als nächster Deutscher Hawaii gewinnen kann?


Bild: Jens Richter
So kurz vor Hawaii interessiert mich mal wieder welcher Deutsche denn die besten Chancen auf das Podium oder sogar den Sieg hat.

Die Statistik des Rennens spricht eindeutig für Sebastian Kienle. Warum?

1. Weil bisher jeder deutsche Sieger ein überdurchschnittlicher Radfahrer war, von den Amerikanern gern auch als "Überbiker" bezeichnet.

Thomas Hellriegel wird 1995 und 1996, nachdem er auf dem Rad teils 18 Minuten herausgefahren hat, jeweils Zweiter. In 1997 klappt es endlich mit dem Sieg.

Normann Stadler gewinnt 2004 das Rennen und auch er fuhr einen riesigen Vorsprung auf dem Rad heraus. In 2006 wendet er wieder diese Taktik an und gewinnt erneut das Rennen. 

Faris als Sultan führt bei seinem Sieg 2005 fast von Anfang an das Rennen an und gibt seine Führung auch nicht mehr her.

2. Demnach (jetzt wirds interessant) gewinnt ein Deutscher das Rennen nur, wenn ein Deutscher als erster vom Rad absteigt.

Das muss keine Garantie auf den Sieg sein. Aber statistisch gesehen war es bisher die einzige Siegoption.

Warum spricht das nun aber für Sebastian Kienle? Das hat meiner Meinung nach viel mit der Rennstrategie der einzelnen Athleten zu tun. Zwar hat auch ein Andreas Raelert in der Vergangenheit gezeigt, dass er gut Rad fahren kann. Er tut sich allerdings schwer in Hawaii eine so riskante Strategie zu fahren, da er dafür ein zu guter Läufer ist. Eventuell in bestimmten Rennkonstellationen eine Schwäche. Er muss beim Radfahren nicht alles auf eine Karte setzen, da er hinten raus noch auf seinen starken Marathon setzen kann.

Ein Sebastian Kienle hat allerdings kaum andere Möglichkeiten als die Flucht nach vorn auf dem Rad, so will er denn gewinnen. Er ist ein guter Läufer, aber im direkten Vergleich zu einem Alexander oder Raelert auf der Marathonstrecke fast ohne Chance.

Das muss aber kein Grund sein, warum er nicht gewinnen könnte. Alle deutschen Sieger vor ihm waren (mit allen Respekt) eher "langsamere" Läufer, konnten dies aber mit einem grandiosen Bikesplit kompensieren.

Um die Chancen für Kienle zu erhöhen bedarf es zwei weiteren Faktoren. Sein Abstand nach dem Schwimmen sollte nicht allzu groß sein. Der Wind sollte kräftig blasen. Die Vergangenheit des Rennens hat mehrfach gezeigt, dass dies starken Radfahrer für eine Soloflucht in die Karten spielt.

Nichtsdestotrotz gönne ich allen Athleten den Sieg, natürlich auch einem der Raelert Brüder, selbst wenn sie damit gegen die Statistik verstoßen ;-)

sonnigen Sonntag!
krelli

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Ich könnte mir vorstellen bzw. täte es mir wünschen, dass Andreas und Michael Raelert heuer auf dem Rad die Katze aus dem Sack lassen und einfach alles auf eine Karte setzten.

Beide können hammerhart Druck machen und die Saisonplanung könnte heuer auch passen.

Zu unterschätzen ist heuer aber auch Timo Bracht nicht. Der hat im Wasser mächtig zugelegt.

Auf jeden Fall wirds immens spannen heuer, da die Dichte selten so groß war. Das sag ich zwar jedes Jahr vor Hawaii aber heuer können das Rennen doch glatt 10 Jungs gewinnen...

Andreas und Michael Raelert, Crowie, Jacobs, Potts, Kienle, Bracht, Mc Cormack, Henning, O'Donnel...